Erika Lojen
Architektin, Fotografin, Herausgeberin
Lebt und arbeitet in Graz.
Ausbildung an der Technischen Universität Graz, Architekturdiplom 1963, Mitglied Sezession Graz 1965 – 1977, Gründungsmitglied Gruppe 77, freischaffende Architektin in Graz seit 1969, verbindet Architektur und Kunst, Beteiligung an Gruppenarbeiten der Gruppe 77, verschiedene Ausstellungsgestaltungen, “Kunst am Bau“ Projekte, Fotoarbeiten.
Ausstellungen (Auswahl): Graz, Köflach, Wien, Berlin, Budapest, Szombathely, Pečs, Prag, Zagreb, New York, Blacksburg/ Virginia, Muncie/ Indiana, St. Louis/ Missouri, Duluth/ Minnesota, Lexington/ Kentucky, Oxford/ Ohio, Saratoga Springs/ New York, Turku.
„SPURENSICHERUNG“
- Fotos und Land Art
Die Sichtbarmachung der Umrisslinien und Grundflächen jener Gebäude, die für den Beginn des Tourismus in Preko und die Puch-Urlaube wichtig waren – das abgerissene Hotel und das abgerissene Restaurant – an den Plätzen wo sie gestanden sind.
- Gestaltung eines Tanzevents
Ein Tanzevent am Abend der Ausstellungseröffnung erinnert an die seinerzeitige Musik und die beliebten Tanzabende, die sowohl von den Puch-Arbeitern als auch von den Einheimischen gemeinsam erlebt wurden.
„Erika Lojen begibt sich auf die Suche nach jenen architektonischen Spuren dieser 50ig-jährigen Geschichte der Urlaubsreisen der „Puchianer“ nach Preko, die gleichsam als Menetekel moderner Zeiten bereits der „Auslöschung“ und damit auch dem Vergessen geweiht scheinen. Sowohl das ehemalige Restaurant – dieses „Lebens-Zentrum“ der Urlaubsgäste – wie auch das einstige Hotel aus den späten 1960er Jahren wurden inzwischen abgetragen und stellen nunmehr architektonisches Brachland dar – „Leerstellen“, die kaum mehr etwas über ihre vergangene Bedeutung und Funktion erzählen. Wie viele Menschen waren hier einst aus- und eingegangen, hatten Gespräche geführt (wichtige und weniger wichtige), zankten und versöhnten sich wieder, lachten und weinten, hatten alles mit Leben und unausbleiblichen Tragikomödien gefüllt – als wäre das Hier und Jetzt das Zentrum der Welt. Davon erzählen jetzt nur mehr die Abbruchstellen, diese Leere zwischen anderen Gebäuden, die sagt: Es muss hier einmal etwas gewesen sein …
Wie die tausendfachen „persönlichen“ Erinnerungen der einstigen Gäste sind auch diese architektonischen Spuren dem Vergessen preisgegeben. Und auch die fotografische Spurensuche nach Bild-Dokumenten dieser Gebäude – vor allem aus den ersten Jahren – bleibt letztlich bescheiden. Nur wenige der „Puchianer“ hatten sich in den 1960er und 1970er Jahren den „Luxus“ eines Fotoapparates leisten können.
Aber auch für die Einwohner Prekos stellten das Restaurant und das Hotel nicht nur sinnbildlich den wenn auch bescheidenen ökonomischen Aufschwung dieser Jahre dar – zahlreiche Arbeitsplätze und Zusatzeinkommen waren damit verbunden.
All diesen verlöschenden „Spuren“ einer gemeinsamen Vergangenheit zwischen Preko und seinen österreichischen Urlaubsgästen versucht Erika Lojen durch ihre Installation, d. h. durch eine Veranschaulichung der architektonischen Grundrisse des Hotels und durch die Errichtung einer Bühne am Restaurant-Standort für kurze Zeit eine „Erinnerungsspur“ entgegenzusetzen. Zumindest an einem Abend werden auf dem Areal des Restaurants für viele wieder all jene Menschen und Erlebnisse zur Wirklichkeit, die vor Jahrzehnten ihr Leben geprägt hatten, für einige Momente könnte Vergangenes wieder zur Gegenwart werden … als wäre keine Zeit verstrichen … als wäre kein Krieg gewesen …“ (Erwin Fiala)
Fotos der Arbeit: