Ingeborg Pock
Zeichnung, Fotografie, Installation
Lebt und arbeitet in Stainz/Steiermark.
Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Prof. Josef Mikl, sowie von 1965-1972 an der Universität Wien Studium für das Lehramt für Kunsterziehung und Textil.
Unterrichtstätigkeit 1988 – 2012 an der KPH Graz
Mitglied der Gruppe 77.
Ausstellungen (Auswahl): Graz, Köflach, Dornbirn, Los Angeles, St. Barbara, Chicago, Zagreb, Szombathely, Pecs, Ungarn; Berlin, Darmstadt, Venlo, Prag, Olomouc, Runcorn, Arhus, Holon
„WALK OF PUCH“
- Sieben runde Edelstahlplatten graviert, permanente Installation an der Uferpromenade von Preko
„Ingeborg Pock erweitert diese zentralen Gedächtnisorte durch eine „Erinnerungsspur“ an der beliebten Uferpromenade Prekos. In Anlehnung an den „Walk of Fame“ Hollywoods gestaltet sie einen „Walk of Holidays“, d. h. einen „Walk of Puch-Graz – Preko“ in Form von sieben kreisförmigen Stahlplatten, die als metallene „Pflastersteine“ entlang der Uferpromenade eingelassen sind.
Allerdings finden sich darauf keine Namen mehr oder minder „berühmter“ Gäste, vielmehr könnte man die in die Stahlrondos eingravierten Sentenzen als Denkmal für jene ungreifbare und ephemere „Urlaubsatmosphäre“ verstehen, die im Laufe der Jahrzehnte Tausende von „Puchianern“ für einige wenige Tage erleben konnten – Geräusche, Düfte, die Wärme der Sonne, die Kühle der Nächte … Gespräche mit Freunden, das Salz des Meeres auf ölverschmierter Haut …
In den Stahl sind kurze Textpassagen einer Erzählung Robert Bacaljas eingraviert – in wenigen „Notizen“ wird die Atmosphäre des mediterranen Urlaubsgefühls evoziert: „… denn in der Sommerzeit überwog das Lachen“ oder: „An der Küste warteten viele Leute auf sie, aber die meisten waren Kinder.“ Es waren Kinder und Halbwüchsige, die die Neuankömmlinge in die jeweiligen Privatunterkünfte brachten, das Gepäck trugen und auch so mancherlei „Schabernack“ mit den österreichischen Gästen trieben – gleichsam als interkulturelles Kommunikationsgeplänkel zwischen jenen, die sich sprachlich kaum verständigen konnten. Es waren aber auch kindliche und unbewusste Status- und Revierkämpfe, die sowohl der Kontaktaufnahme wie auch der Abgrenzung zwischen den einheimischen und ausländischen Kindern dienten: „Tagsüber waren sie wie Schmuck oder wie Eigentümer ihres Teils der Ortschaft, des Badestrands, des Meeres und des kleinen Hafens.“ Wer diese in Stahlplatten eingravierten Sätze nun liest, der wird sie vielleicht aus eigener Erfahrung kennen – als Gast in Preko: „Am Weg war alles voller Düfte … an einem frischen mit saphirblauem Himmel überdachten Morgen …“ (Erwin Fiala)
Fotos der Arbeit: